Tränen sind ein Ventil ohne Worte

Oh nein! Schon wieder weint sie! Ich hab sie doch nur etwas gefragt...

Die Ratlosigkeit über Tränen die plötzlich da sind, kann gross sein.

 

Tränen sind für Frauen ein Ventil, wenn die Worte fehlen und Emotionen da sind.

Leider verbinden viele Männer Tränen mit Schmerz und Schwach sein. Und genau dann ist es für den Mann sehr schwer mit den Tränen der Frau umzugehen.

Für einen Mann bedeutet weinen Schwäche, und das geht gar nicht. Vielleicht ist unsere Gesellschaft an dieser Entwicklung selbst schuld. Werden doch schon Kinder unterschiedlich behandelt. Wenn ein Mädchen weint, wird es gehalten und getröstet. Weint ein Junge wird oft gesagt: "Ist doch nicht so schlimm! Wird schon wieder." Und so kann beim Jungen der Eindruck entstehen, dass Tränen nicht erwünscht sind oder nicht sein dürfen. Vieles was sich in unseren ersten 6-10 Lebensjahren einprägt, wird zu einem Glaubenssatz. 

 

Glaubenssätze sind persönliche Wahrheiten

Für Kinder ist das was sie hören, sehen und wahrnehmen immer ungefiltert. Sie haben nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten wie ein Erwachsener. Sie nehmen alles für bare Münze. Daher wird im obigen Fall der Junge das Gefühl erhalten, dass er nur ok ist, wenn er stark ist  und nicht wenn er weint. Er wird zukünftig vielleicht die Tränen sogar unterdrücken und Tränen bei anderen können bei ihm sogar ein ungutes Gefühl hervorrufen. Das ungute Gefühl kann sein Hilflosigkeit, Verärgerung, Scham oder möglicherweise sogar Angst.

Im Jungen kann so sich ein Glaubenssatz festigen "Tränen sind was für Weicheier. Wenn du weinst bist du schwach.".

 

Erwachsen werden

Nun wird dieser Junge immer älter und im Teenager-Alter wird er, falls er mal weint, von seinen Kollegen ziemlich komisch angesehen und blöd angeredet. Der Glaubenssatz, der sich in seiner Kindheit gebildet hat, wird so bestätigt und weiter gefestigt.

Und irgendwann trifft der Junge auf ein Mädchen.

 

Tränen als Ventil

Frauen haben meist einen anderen Umgang mit Tränen. Für sie ist es ein Ventil, wenn die Worte fehlen und Emotionen da sind. Sie weinen aus verschiedenen gründen: weil sie sich freuen, weil sie traurig sind, weil sie wütend oder verärgert sind, weil sie unzufrieden sind, weil sie sich schämen, weil sie enttäuscht sind, und vieles mehr. Es gibt so viele Gründe den Tränen freien lauf lassen. 

Der Junge trifft wie gesagt mal auf ein Mädchen, eine Frau. Und was macht die? Sie weint aus den verschiedensten Gründen. 

 

Glaubenssätze besitzen immer Gültigkeit

Was machen die Tränen einer Frau mit dem Mann? Sein Glaubenssatz kommt hoch und er sieht die Frau als schwach und bedürftig. Und da er meist nichts gegen die Tränen tun kann, fühlt er sich hilflos. Am liebsten wäre ihm, wenn es einen Tränen-Ausschalt-Knopf gäbe. Leider gibt es dafür keine Pauschalrezept und daher macht der Mann das, mit dem er in der Vergangenheit am meisten Erfolg hatte. Das kann sein: er zieht es ins Lächerliche, er will die Frau ablenken und zum Lachen bringen, er bringt Lösungsvorschläge, er läuft weg und so weiter . Alles was er macht, dient nur dazu ihm wieder ein gutes Gefühl zu geben. Von seiner Hilflosigkeit im Umgang mit den Tränen ins seine Stärke kommen.

 

Fragen an dich selbst für die Frau

Nimm die Reaktion des Mannes bitte nicht persönlich. Er hat mit sich selbst zu tun. Lass ihm die Zeit und bleib derweil bei dir. Frag dich: "Was genau sind das für Tränen die ich gerade vergiesse? Was steckt dahinter?"

Wenn die Augen weinen hat die Seele einen Regenbogen. Sieh die Tränen als reinigend an und lass sie einfach rinnen. 

Und wenn du wieder in deiner Mitte bist, erlaube dir mit dem Mann über deine Tränen zu sprechen. Er darf wissen, was genau in dir passiert ist. Das funktioniert dann, wenn du dir die obigen Fragen selbst beantwortet hast. Manchmal braucht es auch etwas mehr Zeit, bis du dir bewusst bist, was genau los war. Nimm dir diese Zeit und geh, erst wenn du dir klar bist, ins Gespräch mit dem Mann.

 

Fragen an dich selbst für den Mann

Nimm die Tränen der Frau wahr und wenn es geht sei präsent. Geh dabei auch du in dich selbst und Frage dich: "Was lösen ihre Tränen in mir aus? An was erinnert mich das? Was hat das mit mir jetzt zu tun?" Sei dir im Klaren, dass die Tränen der Frau etwas reinigendes sind. Lass sie daher und geh erst, wenn sie bereit ist, in ein Gespräch.

 

 

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